MEDIABOX GmbH » Leidenschaft » Filmlager: Eins und Null über Film

MediaBox Medienlager und -logistik AG

  • Filmlager und Medienlager
  • Mehr Leistungen
    • Logistik
    • Inventarisierung
    • Filmerhaltung
    • Onlineportal
    • Sicherheit
    • Lagerverwaltung
    • Filmreinigung
    • Löschen von Magnetbändern
  • Unternehmen
    • Geschichte Filmlager
    • Philosophie: einfache Lösungen
    • Partnerschaft: Gemeinsam stark
    • Referenzen
  • Leidenschaft
  • Kontakt
    • Ansprechpartner
      • Wolfgang Balga
      • Peter Schneider
      • Albert Schwarzenbeck
      • Hartmut Böhme
    • Hauptsitz & Verwaltung
    • Lager- und Logistikzentrum
    • Kontaktformular
  • Kunden Login

22. Oktober 2014 by MediaBox

Filmlager: Eins und Null über Film

© MEDIABOX GmbH

© MEDIABOX GmbH

Die Qual der Wahl.
Dieserzeit wird über die Zukunft der bewegten Bilder entschieden. Moderne Aufnahmen werden heute meist digital verarbeitet, das ist klar, aber was tun mit den unzähligen Werken der Vergangenheit? Jede Lösung scheint dabei mit hohen, nicht zu stemmenden, Kosten verbunden. Ob Digitalisierung, Kopie oder ideale Lagerung, neben den Kosten verbergen sich gleichermaßen große Unsicherheiten im Hinblick auf die zukünftige Nutzbarkeit.

„Alphafilme“ werden gerettet.
Der Kinemathekenverbund hat gemeinsam mit drei Historikern und zwei Journalisten eine 500er Liste der wichtigsten zu rettenden Träger veröffentlicht. Dabei wird anhand verschiedenster Kriterien entschieden, welcher Film der Vergangenheit noch eine Zukunft haben soll. Die Liste ist ein notwendiger organisatorischer Schritt, der durch den Mangel an Budget unausweichlich geworden ist. Nur wenige Träger können gerettet werden, also bitte die wichtigsten, so der Gedanke. Doch kann sich der historische Wert einzelner Aufnahmen über die Jahre wandeln. Filme, die heute in Vergessenheit geraten, werden morgen nicht mehr existieren, wenn das Problem nicht von der Wurzel an gelöst wird.

©photocase.com

©photocase.com

Die „Ein-Prozent-Misère“
Im Augenblick stellt die Bundesregierung wenige Million Euro zur Verfügung, die gemeinsam mit Stiftungs- und Investorengeldern die Zukunft unseres Filmerbes bedeutet. Ein Loch von mehreren hundert Million Euro sorgt dafür, dass nach und nach tausende Träger zerbröseln und deren Inhalte verloren gehen. So hat beispielsweise Frankreich bereits 2013 den ernst der Lage erkannt und 400Mio Euro zur Rettung des Kulturguts verfügbar gemacht. Holland gleichermaßen ähnliche Summen. In Deutschland waren es vergangenes Jahr gerade einmal 5Mio Euro. Das bedeutet, dass im Augenblick etwa 1% der Mittel zur Erhaltung des Filmerbes aufgewendet werden, die von Experten und vielfachen Petitionen dringend gefordert wurden.

Der Engpass gegen die Unsicherheit
Doch unabhängig vom Budget stellen sich Archivare die entscheidende Frage: Sollten gefährdete Träger umkopiert, digitalisiert oder langfristig aufwändig verwahrt werden?

Die ideale Lagerung ist zunächst einmal für die große Masse an gefährdeten Materialien die effizienteste Lösung. Darin sind sich Fachleute einig: konstante Klimawerte können Zeit verschaffen, das Material aber nicht dauerhaft konservieren. Daher ist ein einheitliches und nachhaltiges Vorgehen zwingend erforderlich.

Zahllose Archive setzen weiterhin konsequent auf die Ausbelichtung selbst digital erstellter Aufnahmen. Das Argument der Archivare ist die enorm unsichere Haltbarkeit der Daten. Filmrollen werden gegen einsen und nullen getauscht. Weil Formate nicht einheitlich sind und sich permanent wandeln sowie Trägermaterialien wie Festplatten eine in sich begrenzte Lebensdauer vorweisen, muss jeder Titel in mehreren verschiedenen aktuellen Formaten jeweils mindestens vierfach an verschiedenen Orten aufbewahrt werden. Und selbst dann ist nicht garantiert, dass die Daten in 50Jahren noch zugänglich und lesbar sind.

© mediabox.ag

© mediabox.ag

Modernes Filmmaterial hat sich hingegen bewährt. Heute erstellte Kopien erweisen eine Halbwertszeit von mindestens 50 Jahren und stehen für jede Weiterverarbeitung zur Verfügung. Eine digitale Abnahme kann dementsprechend auch dann noch erfolgen, wenn sich nachhaltige Formate endgültig durchgesetzt haben. Allein die qualitativen Nachbearbeitungsspielräume sprechen für das 35mm Material. Die traurige Erkenntnis dabei ist, dass die Produktion des Materials nach Angaben der Hersteller Fuji und Kodak mangels Rentabilität schon sehr bald zum erliegen kommt. Das bedeutet, dass die Option einer nachhaltigen Sicherung in Zukunft nicht mehr umsetzbar sein könnte.

 
Entscheidend ist daher eine Einheitliche Lösung. Tausende verschiedene Formate stehen im Moment einem bewährten System gegenüber, dessen Mehrkosten die absoluten Vorzüge nicht weiter rechtfertigen. Einmalmehr scheint Quantität über Qualität zu siegen.

Filed Under: Filmlagerung aktuell

– Medien- und Filmarchiv in Deutschland, Weltweite Medien- und Filmlogistik –
Copyright © 1997-2022 · MEDIABOX Medienarchiv und Logistik GmbH · Impressum